SHUTCOMBO

Omega IQ

D.I.Y.-Herz, was willst du mehr? 180-g-Vinyl, Siebdruckcover, Textbeilage, 12“ mit schnellen 45 rpm, acht Lieder zwischen KAPUT KRAUTS, DUESENJAEGER und MUFF POTTER, die nicht zitieren, sondern ergänzen, was vielen Nachahmern fehlt: Aggression, Dramatik und Musikalität.

Beim ersten Hören saust die A-Seite ohne erkennbare Pause an einem vorbei und hinterlässt einen verdutzten Hörer. War das jetzt ein Lied oder waren das vier? Das liebevoll gestaltete Textblatt hilft den Verwirrten und leitet die Orientierungslosen.

Die Texte strotzen vor Wut, Flucht und Erkenntnis: „Die Glanzzeit deiner Rebellion ist jetzt und hier vorbei / Social Network hat sich etabliert / jedoch alles andere als frei.“ Der Gesang wird quasi permanent rausgebrüllt und -gerotzt und erinnert mich streckenweise stark an DISCO//OSLO, was natürlich naheliegt, haben sich SHUTCOMBO doch für ihren dritten Longplayer von Hauke Albrecht als Stammproduzenten getrennt und sich vertrauensvoll in die Hände von Role in der Tonmeisterei Oldenburg begeben.

Horst, Krrr, Pati, Schakke und Wilf legen hier eine Platte vor, die so gut ist, dass sie garantiert nie in Punk-Alibiartikeln der Zeit oder Intro Erwähnung finden wird: gut so! Wieso gibt es diese Band schon seit 1998 und keiner gibt mir Bescheid? Und wo zur Hölle ist eigentlich dieses Bad Dürrenberg?