SKY LARKIN

Motto

Mut zur Lücke: zwei Alben haben die 2005 gegründeten, aus Leeds, UK stammenden SKY LARKIN bereits veröffentlicht, beide – „The Golden Spike“ (2009) und „Kaleide“ (2010) erschienen wie „Motto“ auf Wichita, aber das Medienecho in Kontinentaleuropa scheint nicht groß gewesen zu sein, an mir gingen sie vorbei.

Leider, muss ich angesichts von „Motto“ sagen, das eine jener Platten ist, die einen schon beim ersten Mal für sich einnehmen und mit jedem weiteren Durchlauf stärker einprägen. Prägnantestes Stilmerkmal der vierköpfigen Band ist die Stimme von Sängerin und Gitarristin Katie Harkin, denn deren Tonlage schreit immer wieder geradezu nach dem Vergleich mit dem unterkühlten, dunkel-rauchigen Organ von SONIC YOUTHs Kim Gordon.

Gleichzeitig ist Katies Stimme variabler, nachdrücklicher, ist sie in der Lage, auch mal Girl-Pop-like zu trällern und lässt sich bei all dem treiben von einem druckvollen Indierock-Unterbau.

Flirrende, dichte Gitarrenteppiche, pulsierendes, hämmerndes Schlagzeug, eine ideale Balance zwischen Melodie und Noise – und on top diese klare, faszinierende Stimme. An SKY LARKIN beeindruckt mich die Kompromisslosigkeit: keine Indiepop-Verzärteltheit, kein modischer Schnickschnack, sondern einfach zeitlose Musik, zwar erkennbar auf den Spuren großer (und inaktiver) Vorbilder, aber mit so viel Charakter und Inbrunst gespielt, dass ich ich mir wünschte, die würden heute noch irgendwie in der Nähe auftreten.

(Diese Band war auf der Ox-CD #110 zu hören.)