TALULAH GOSH

Was It Just A Dream?

1986, unter der Fallout-Wolke von Tschernobyl, schossen die Indiepop-Bands vor allem in Großbritannien wie Pilze aus dem verstrahlten Boden. Der NME bot mit dem tollen „C 86“-Sampler sowie einer Festival-Woche im Londoner ICA die ideale Hype-Plattform, und Twee-Pop mit schrammelnden Jangle-Gitarren war das neue große Ding.

TALULAH GOSH, obwohl nicht auf der Compilation-Kassette vertreten, gelangten dennoch in den Sog und konnten in den folgenden drei Jahren eine Handvoll Singles auf dem legendären Anorak-Label Sarah Records platzieren.

Hört man sich nun mit gehörigem Zeitabstand diese (erste komplette) Werkschau der Oxforder an, erstaunt doch, wie viele kleine Hits darunter sind. „Ach, das ist auch von TG?“ fragt man oft erstaunt.

„Testcard girl“, „Bringin’ up baby“ oder „My best friend“, damals wohl gefühlte 108 Mal bei John Peel zu hören, haben sich als Genreklassiker erwiesen. Diese CD bietet nahezu alles, was Amelia Fletcher und Co.

veröffentlichten, Hörenswertes, Kurioses, Unanhörbares (leider gehört dazu die Live-Aufnahme von „(The day I lost my) Pastels-badge“) und schlicht Großartiges („Spearmint head“). Nicht zuletzt durch die DUM DUM GIRLS oder BETTY & THE WEREWOLVES hat Indie-Girl-Group-Pop ein Mini-Revival erfahren, also sollten auch die Twee-Girls der ersten Stunde ein kleines Stück Torte abbekommen.

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