V.A.

Hell Comes Home Vol. 1

Ich habe selten ein schlechtes Gewissen, aber als ich Joel, dem Macher der Hell Comes Home-7“-Serie. sagte: „Nee, bitte keinen Download“, ahnte ich ja nicht, was er mir da in die Post packte ... Ein dicker Karton kam an, von Hand beklebt und groß genug für zwölf Singles, die wiederum alle in wunderschönen 7“-Hüllen stecken, die alle im selben Lexikon-Stil gezeichnete Insektenmotive zeigen – so schön, dass man diese Singles alle nebeneinander an die Wand hängen möchte/müsste! Die aufwendige Herstellung in Handarbeit erklärt dann auch den Preis von 60 Euro, der bei Bestellung über die Labelwebsite aufgerufen wird.

Hell Comes Home sitzt in Irland, die 24 Bands, die sich auf die 24-Single-Seiten verteilen, kommen aus aller Welt und sind grob dem Metal/Doom/Noise/Stoner/Sludge/Hardcore-Lager zuzuordnen.

Mit dabei sind KOWLOON WALLED CITY, THOU, SUMA, ULTRAPHALLUS, DEPHOSPHORUS, GREAT FALLS, AKANAME, LESBIAN’S FUNGAL ABYSS, PYRAMIDO, UNION OF SLEEP, BURNING LOVE, FIGHT AMP, COFFINWORM, FISTULA, THE SWAN KING, TELLUSIAN, DUKATALON, RITES, BLACK SUN, THROAT, DOPEFIGHT, THE FUCKING WRATH (mit dem genialen Songtitel „Ronald Reagan punk party“), DEAD ELEPHANT und RABBITS.

Überschlägig ergibt das eine knappe Stunde Musik, für die man 23 Mal zum Umdrehen zum Plattenspieler laufen muss, beziehungsweise ein paar mal mehr, denn die RPM ändern sich schon mal, was man natürlich erst merkt, wenn man wieder sitzt ...

Aber Abhilfe kann man schaffen, indem man sich zuerst die Compilation mittels des beiliegenden Codes runterlädt und dann die Singles betrachtet, ohne sie abzuspielen. Ist bequemer, aber auch irgendwie uncool.

Eine durchweg spannende Sache, diese Compilation-Box – und auch ein wunderschönes Sammlerstück. Die Zeichnungen sind übrigens von Kuba Sokólski, siehe auch kubasokolski.com.