WOLF DOWN

Stray From The Path

Wer WOLF DOWN, die sich wahlweise auch WOLF X DOWN schreiben und damit ein klares Bekenntnis zum „vegan straight edge“ ablegen, mal live gesehen hat, muss ein gefühlloser Klotz sein, wenn er hinterher nicht begeistert war.

Der Fünfer aus „Ruhrpott, Germany“ mit Shouterin Larissa vornedran macht live (und auch auf Platte!) so enorm Druck, dass man sich dieser brachialst moshenden Hardcore-Attacke unmöglich entziehen kann.

Manche Bands schwören auf die simple Dreierbesetzung, doch welche Vorteile zwei Gitarren soundmäßig bringen sowie eine Sängerin, die sich frei auf der Bühne bewegen kann und dabei enorm aus sich herausgeht, kann man hier klar erkennen.

Die enorm wuchtige, klare, aber keinesfalls cleane Produktion des Albums passt perfekt zum Live-Eindruck. Doch können WOLF DOWN keinesfalls nur laut: das akustische „Daydreaming“, bei dem sich Larissa nur von leisen Gitarrenklängen begleiten lässt, ist ein guter Kontrapunkt zum brutalen, aggressiven Rest, in dem – in „No silent approval“ etwa – die Wut über die andauernde perverse Ausbeutung von Tieren angeprangert wird.

Mag sein, dass mancher der Meinung ist, in Sachen Veganismus und Straight Edge sei schon alles gesagt und Anarchismus sei Common Sense – WOLF DOWN beweisen, dass man zu diesen altbekannten Themenkomplexen immer noch kluge, neue Beiträge leisten kann.

Nachlesen kann man die Texte im beinahe covergroßen, 16-seitigen Booklet, in dem sich auch jede Menge Fotos finden – live wie aus dem Tourfotoalbum –, die beweisen, dass WOLF DOWN bei aller auf der Bühne zur Schau getragenen Härte auch lachen können.

Ein herausragendes Album, an dem mich allein das (vorsichtig ausgedrückt) gewöhnungsbedürftige Artwork stört: sorry, aber Platten mit solchem Cover sind die, die man aus Plattenkisten nie rauszieht.

Ja, es sieht schrecklich aus ... Graues Vinyl.