BEST ENEMY

Blue Album

Zu allererst gibt es einen Bonuspunkt für die vierköpfige Band aus Russland, denn bekanntlich duldet Mr. Vladimir P. weder Opposition geschweige denn „Alternative“. Insofern ist jede Regung aus dem (musikalischen) Untergrund sehr begrüßenswert.

Und BEST ENEMY? Die spielen munter im guten alten Neunziger-Jahre-Melodypunk-Sound drauf los, machen um die – musikalische und gesellschaftliche – Revolution einen mittelgroßen Bogen und widmen ihr Debütwerk, das blaue Album (!), einem verblichenen Freund und generell der „drunk punk youth“.

Leider ein, eventuell sogar das Problem der gesamten russischen Gesellschaft. So rund und mitreißend wie die jeweiligen Songanfänge sind die elf Stücke in ihrer Gesamtheit leider nicht, was vor allem am knarzigen Gesang und sicher auch an der für meine harmoniebedürftigen Ohren unzugänglichen Landessprache bei den Texten liegt.

Da wollte ich das „blaue Album“ schon überstürzt ins Regal (ab-)schieben, lässt die Band mit den letzten beiden Stücken, „Drunk surfer“ und „Millions of roads“, doch noch zwei kleine Hits vom Stapel.

Für beste Freunde reicht das zwar nicht, aber die Chemie stimmt fürs Erste.