DIRTBOMBS

Ooey Gooey Chewy Ka-blooey!

Mick Collins und seine DIRTBOMBS haben viele ihrer Fans (und gerade auch jene, die Collins wegen seiner Pionierarbeit mit den GORIES verehren) in den letzten zehn Jahren mehrfach schwer auf die Probe gestellt.

Immer wieder wurde die Band an ihrem 2001 erschienenen zweiten Album „Ultraglide In Black“ gemessen, einer Platte voller (gecoverter) R&B- und Soul-Nummern, verpackt in den speziellen Garage-Sound der Band aus Detroit.

So eine Platte konnte und wollte Mick Collins nicht ein zweites Mal machen, zu weit gefächert ist sein musikalisches Interesse, und zuletzt verwirrte er die konservative Garage-Rock-Crowd mit dem 2011 erschienenen „Party Store“, auf dem er zwar erneut coverte, aber nur Detroit-Techno und -House.

Vielleicht schafft es Collins ja nun mit dem zungenbrecherisch betitelten „Ooey Gooey Chewy Ka-blooey!“ jenen Teil seines Publikums wieder zu besänftigen, ist das Album mit dem bonbonbunten Cover doch erklärtermaßen eine Hommage an den Bubblegum-Pop der Sechziger, an Bands wie die ARCHIES, THE OHIO EXPRESS und 1910 FRUITGUM COMPANY.

„Angedroht“ hatte Collins dieses Album seit Jahren, es wurde erstaunlicherweise kein Cover-Album (wenn man von der Verneigung vor den BEACH BOYS in Form von „We come in the sunshine“ mal absieht), und die zehn Songs klingen einerseits klar nach den DIRTBOMBS (Micks Gesang und Gitarre sind einfach unverkennbar), zum anderen weisen die zehn Nummern jene charmante Unschuld auf, die diese zuckrigen Pop-Perlen ausmachte, ergänzt um einen gewissen Glamrock-Einschlag – T.

REX lassen grüßen. Zugegeben, ein Geniestreich wie „Ultraglide ...“ ist „Ooey ...“ nicht, aber eine Nummer wie „Sunshine girl“ ist einfach wundervoll. Ich bin gespannt, was Collins uns als Nächstes serviert ...