LOW FREQUENCY IN STEREO

Pop Obscura

„Futuro“, das letzte Album der Norweger LOW FREQUENCY IN STEREO, erschien 2009 noch auf Rune Grammofon. Inzwischen ist man auf dem SPV-Ableger Long Branch beheimatet, wo die Labelmates unter anderem PRONG heißen.

Da war man möglicherweise in der Nachbarschaft der Noise-Jazz-Avantgardisten von Rune Grammofon in besserer Gesellschaft, auch wenn die Norweger diesmal deutlich zugänglicher und poppiger klingen und ihre experimentellere Seite etwas zurückgenommen haben.

Rein musikalisch würden LFIS sicher besser zu Labels wie Matador oder Domino passen, denn Indierock-Postmodernität wird auch auf „Pop Obscura“ groß geschrieben. Und im Sinne des Titels der sich auf die „Camera obscura“ bezieht, die Urform der fotografischen Kamera, ebenfalls seitenverkehrt und auf dem Kopf stehend umgesetzt.

Mehr noch als auf „Futuro“ sind hier wieder STEREOLAB die Blaupause gewesen, mit ihrem an NEU! erinnernden motorischen Drumming, dem säuseligen Gesang von Lætitia Sadier und anderen krautrockigen Sound-Anleihen, innerhalb eines recht britisch anmutenden Popkontextes.

Auch wenn LFIS bis zu einem bestimmten Grad nur Plagiatoren sein mögen, besitzt auch „Pop Obscura“ wieder eine angenehme Langzeitwirkung und Vielschichtigkeit, so wie sich die Norweger zwischen konventionelleren melodischen Momenten und post/progrockigen, jazzigen Improvisationen hin und her bewegen.