LUDER

Adelphophagia

Ob LUDER tatsächlich so ein cooler Bandname ist, wie das Info behauptet, sei mal dahingestellt, zumindest was den deutschen Sprachraum betrifft, habe ich da so meine Zweifel. Hervorgegangen aus den in Detroit ansässigen SLOT – bedingt durch den Krebstod von deren Gitarrist Billy Rivkin, gleichzeitig auch Ehemann von Frontfrau Sue Lott –, nahmen LUDER 2009 ihr erstes Album „Sonoluminescence“ auf.

Veröffentlicht auf Small Stone Records, deren Boss Scott Hamilton hier auch gleich Gitarre spielte. Ebenfalls an der Gitarre zu hören ist Phil Durr, früher mal bei BIG CHIEF beschäftigt, die Anfang der Neunziger zwei Platten auf Sub Pop veröffentlichten und im weitesten Sinne mit zum Grunge-Kanon gehörten.

Wie schon das Debüt ist auch „Adelphophagia“ eine recht anachronistische Angelegenheit, die sich nie allzu weit vom Alternative-Rock der Neunziger entfernt und die üblichen Assoziationen hervorruft, was mögliche Vorbilder angeht, von ALICE IN CHAINS bis hin zu TOOL oder GARBAGE.

Schwere Riff-Attacken treffen dabei auf Prog-Gedudel und ausladende Instrumentalparts. Handwerklich wie aus einem Guss und mit ordentlich Wumms versehen, songwriterisch allerdings weniger nachhaltig beeindruckend.

LUDER sind mit so einem Sound generell etwas spät dran, und auch leider nicht innovativ genug, um sich in einigen Wochen noch an sie erinnern zu können.