MINE

Disappear

Die spartanische Verpackung dieser einseitigen 12“ ist einfach nur lieblos. Die schwarze Platte steckt zusammen mit einem Einleger lose in einer Plastikhülle. Mehr gibt’s nicht, nicht einmal eine Innentasche zum Schutz des Vinyls.

Warum Holy Roar für die Veröffentlichung dieser Post-Hardcore-Band aus England nicht mal ein paar gescheite Coverkartons springen lassen wollte, kann ich mir nicht erklären. Dabei sollte das Label (hoffentlich) ein paar Pfund auf der hohen Kante haben, schließlich finden sich die aktuellen COLISEUM- und STRIFE-LPs im Katalog oder auch eine Nachpressung des TOUCHÉ AMORÉ-Debüts.

Na ja, wer weiß. Kommt ja auch auf die inneren Werte an, also die Musik. Die ist ganz passabel. MINE klingen sogar ein wenig wie TOUCHÉ AMORÉ auf ihrem aktuellen Album. Also klare, melodische Gitarren bei einer insgesamt sanftmütigen Instrumentierung, die teilweise mehr Indie als Hardcore ist und kräftigen, emotionalem Gesang beziehungsweise Geschrei.

Angepriesen wird das als emotionaler moderner Rock. Klingt nach Attributen, die nach einer steilen Karriere schreien. Irgendwie unsympathisch. Schade, denn die Musik ist ganz nett, insbesondere der etwas rotzige Titeltrack „Disappear“.