QUASI

Mole City

Mit acht Platten in 16 Jahren weisen QUASI schon mal eine recht konstante Bandgeschichte auf, wobei die eigentliche Zusammenarbeit von Janet Weiss und Sam Coomes schon einige Jahre vor 1997 begann. Eine Band, die es allerdings verstand, sich immer seltsam rar zu machen, was ihre Publikumswirksamkeit anging, und so kenne ich offen gestanden auch nur ihr 2006er-Album „When The Going Gets Dark“, das sich irgendwo zwischen FLAMING LIPS, MERCURY REV oder BUILT TO SPILL verorten ließ.

Bei BUILT TO SPILL war Coomes auch immer mal wieder Gastmusiker, während Weiss lange Zeit bei SLEATER-KINNEY trommelte und inzwischen als eine besten Schlagzeugerinnen des Indierocks gilt.

Wie schon „When The Going Gets Dark“ lässt sich „Mole City“ nur schwer kategorisieren, schon aufgrund der imposanten Anzahl von 24 Stücken, die zwischen experimentellem Chaos und amerikanischer Traditionsmusik stilistisch so ziemlich alles zu bieten haben.

Das kann dann nur ein zutiefst schizophrenes Werk ergeben, wobei Weiss und Coomes trotz aller Widersprüche immer ungemein fokussiert arbeiten. Langweilig wird es hier nie, zumal sich unter den 24 Stücken auch einige echte Geniestreiche befinden.

Es scheint hier mal wieder das Bemühen im Vordergrund zu stehen, die große Rockoper zu schaffen beziehungsweise das ultimative Konzeptalbum. Deshalb wurde „Mole City“ bereits als „White Album“ von QUASI bezeichnet, was gar nicht mal so weit hergeholt ist.