RISING

Abominor

Wenn eine Band ihr Logo in Fraktur setzt, ist mitunter Vorsicht geboten da sich der Metalcore zu oft dieser Ästhetik bedient. Aber damit haben RISING aus Kopenhagen gar nichts am Hut, denn ihr Sludge-Metal-Gemisch entwickelt Energie nicht über affektiertes Macho-Gehabe sondern aus leidenschaftlichem Songwriting gepaart mit einer kraftvollen Produktion.

Im Gegensatz zum Vorgänger treten die doomigen Elemente wieder etwas mehr in den Hintergrund und das Gaspedal wird häufig durchgedrückt. Auch textlich geht es keineswegs platt zur Sache. Das dänische Trio macht die Psyche zum Textgegenstand, stellt die Feigheit des Einzelnen dem fragwürdigen Heldenmut gegenüber, fragt nach Verzweiflung und Hoffnung sowie nach der Ordnung der Dinge, ohne dabei pathetisch zu werden.

Insgesamt könnte man fast von einer makellosen Platte zu sprechen, hätte Henrik am Mikro nicht den Hang zum Grölen. Leider zieht er nahezu jedes Zeilenende unnötig in die Länge, so dass es dauerhaft ganz schön nervt.

Ansonsten aber eine runde Sache.