MOTORPSYCHO

Heavy Metal Fruit

Etwas überraschend und ohne große Promotion erschien „Child Of The Future“ im Sommer 2009, so dass man unter Umständen erst davon erfuhr, als bereits dessen Nachfolger namens „Heavy Metal Fruit“ angekündigt wurde.

Grund: Das erstgenannte Album ist eine reine Vinylveröffentlichung, fast unabsichtlich entstanden, dafür aber unter Mithilfe von Steve Albini. Und wie es für MOTORPSYCHO typisch ist, weisen ihre letzten drei Alben, „Lucid Little Moments“ inklusive, zahlreiche Übereinstimmungen auf und sind doch alle irgendwie anders.

Tatsache ist: seit dem Einstieg von Drummer Kenneth Kapstad dominiert das musikalische Konzept der Improvisation, gipfelnd in überbordenden Kompositionen, die wie klassische Suiten in mehrere Sätze unterteilt sind.

Improvisiert haben MOTORPSYCHO zwar schon immer, selten aber war das freie Spiel so sehr gestalterischer Leitfaden für die Songs. Auf „Heavy Metal Fruit“ haben sie das kaum merklich auf die Spitze getrieben.

Zwanzig Jahre gibt es MOTORPSYCHO nun schon, aber die Überraschungen reißen einfach nicht ab. Vielleicht ist genau das aber auch der einzige Weg, eine Band derart lange aufrecht zu erhalten.

Gleichzeitig wird es aber immer schwerer, einzelne Alben im Gesamtkontext des Oeuvres zu verorten oder zu bewerten. Am besten, man lehnt sich zurück, lässt sich von der Musik treiben und wartet gespannt auf die nächste Überraschung aus dem Hause MOTORPSYCHO.