ALCEST

Shelter

„Shelter“ beginnt so gleißend hell und sonnendurchflutet, wie es das Artwork verspricht. Multi-Instrumentalist und Mastermind Stéphane „Neige“ Paut macht gleich deutlich, an welchem Punkt die Bandentwicklung seit den frühen Anfangstagen der Franzosen angekommen ist.

Dreampoppiger, flächiger Gesang und erhabene Refrains verbinden sich mit mildem Post-Rock, häufig unterlegt von Streichern, und mit einer luftigen, klaren Produktion von Birgir Jón Birgisson (unter anderem SIGUR RÓS) versehen.

Die Songstrukturen sind eher einfach und offen gehalten, so dass sich die friedliche, weite Atmosphäre ungehindert ausbreiten kann. Möglicherweise macht den einen oder anderen das offen künstlerische und intellektuell anmutende Image der Band misstrauisch, doch würde derjenige im Zweifelsfall ein feines Stück Wohlfühlmusik versäumen, dem man sogar einen „Lalala“-Refrain verzeihen kann.

Denn auch wenn „Shelter“ insgesamt ein bisschen einseitig ausgelegt ist, ist es definitiv ein stimmungsvolles Gesamtwerk geworden.