CALIBAN

Ghost Empire

Bisher haben sich alle CALIBAN-Alben deutlich von ihren jeweiligen Vorgängern unterschieden und nicht nur neue Ideen, sondern auch Inspirationsquellen gezeigt. letzteres jedoch selten so überdeutlich wie auf „Ghost Empire“.

War „I Am Nemesis“ eine Kurskorrektur in Richtung modernerer Metalcore-Varianten, sind BRING ME THE HORIZON für den Nachfolger eine dermaßen offensichtliche Inspirationsquelle gewesen, dass CALIBAN ordentlich auf die Finger gehauen gehört.

„My vertigo“, „I am rebellion“ und „I am ghost“ etwa klingen nahezu wie BMTH-Coverversionen, so sehr wird hier das typische Riffing und Songwriting der letzten Alben der Briten imitiert. Hinzu kommt, dass Frontmann Andy Dörner sich jetzt auch an einer Art angerautem Clean-Gesang versucht, wie Oli Sykes ihn auf „Sempiternal“ verwendet hat.

Eine wirklich schlechte Figur machen er und CALIBAN dabei zwar nicht, aber sie werden damit weder ihrem eigenen Stil noch den durch „I Am Nemesis“ geschürten Erwartungen gerecht. Songs wie das eingängige „Devil’s night“ und „Good man“ mit seinem balladesken Anfang machen zwar deutlich, dass CALIBAN es an sich noch können, dennoch wäre hier wesentlich mehr drin gewesen, wenn die Band sich mehr auf ihre eigenen Stärken verlassen hätte.