MATT BOROFF

Sweet Hand Of Fate

Mit der mehrmaligen Wiederholung der Wendung „I wanna get lost“ legt Matt Boroff im Opener das Programm für seinen zweiten Solo-Longplayer fest. Das Verlangen nach Orientierungslosigkeit glimmt durch die zehn Songs einer Parallelwelt, deren metaphysische Grenzen im Spannungsfeld zwischen Okkultismus, Jahrmarktspiritualität und mittelalterlicher Todesmetaphorik ausgelotet werden.

Musikalisch wabern die Songs zwischen den unterschiedlichen Richtungen schwer handhabbarer Rockmusik hin und her. Ausgedehnte Rocknummern und reduzierte Singer/Songwriter-Stücke sind die Stützpfeiler des Albums.

Höhepunkt ist wohl der fünfte Track, das moderne Klagelied „Garbage man“. Unterstützt vom einstigen SCREAMING TREES-Frontmann Mark Lanegan bringt dieser Titel die unterschiedlichen Schattierungen der Scheibe am besten zusammen.

Wollte man etwas bemängeln, so wäre es wohl Boroffs arg sonore Stimme, die sich wie ein dünner Film über die Songs legt, in ihrer Prägung aber nicht ganz an solche Größen wie Dave Edwards oder Tom Waits heranreicht.

Aber für den Titty Twister reicht es allemal.