METALLICA

Martin Popoff

Man muss sich das mal vorstellen: Ein junges, aufstrebendes, dänisches Tennis-Ass namens Lars Ulrich wird vom Virus des Heavy Metal dermaßen infiziert, dass er, sehr zum Leidwesen seiner Eltern, die sportliche Karriere zu den Akten legt, um mit einer eigenen Band richtig durchzustarten.

Drummer wollte der junge Lars werden, entpuppte sich diesbezüglich jedoch leider als vollkommen talentfrei. Nur seiner penetranten Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass ein gewisser James Hetfield nachgab und sich mit Herrn Ulrich zusammentat.

Dies geschah ganz am Anfang der Achtziger Jahre und wohl keiner der Beteiligten konnte ahnen, dass man bereits auf dem Weg war, die wohl größte Metal-Band des Planeten zu werden. Den oftmals auch sehr steinigen Weg genau dorthin zeichnet „Master Of Puppets: Die ultimative Bildbiografie“ nach.

Mehr als 300 Bilder porträtieren die Anfänge von METALLICA als quasi noch pubertierende, Bier saufende Rotzlöffel, bis hin zur gewaltigen, einflussreichen Maschine, die die Band heute ist.

Dazu gibt es umfangreiche Details zu allen bisher erschienenen Alben, die von unter anderem Richard Bienstock, Neil Daniels oder auch Mick Wall analysiert werden, sowie Hintergrundinformationen zu allen wichtigen und vielleicht auch nicht ganz so wichtigen Stationen, die METALLICA im Laufe ihres Bestehens durchliefen.

Diese regen oftmals zum Schmunzeln an (die alten Bilder mit hochgezogenen Tennissocken sind in der Tat zum Brüllen), stimmen aber auch manchmal nachdenklich. Was wäre aus dieser Band wohl erst geworden, wäre Bassgenie Cliff Burton heute noch Leben? Großartige Unterhaltung.