AFGHAN WHIGS

Black Love

„ Black Love“ ist ein von mir 1996 bei seinem Erscheinen komplett ignoriertes Album, da sich meine Begeisterung für von Majors aufgekaufte ehemals coole Indie-Bands zu dieser Zeit in Grenzen hielt. Aber auch die Kritiker waren wenig begeistert.

Angesichts eines neuen exzellenten Albums von THE AFGHAN WHIGS – in Gestalt von Singer/Songwriter Greg Dulli und Bassist John Curley – kann man hier natürlich noch mal ein Ohr riskieren und möglicherweise ein verkanntes Juwel wiederentdecken.

Dullis Hang zu dunklen Lyrics und von Soul beeinflusstem zähflüssig-schweren Rock ist auch auf „Black Love“ deutlich ausgeprägt, allerdings wirkt der Sound etwas verwaschen und beinahe weichgespült.

Man vermisst echte Leidenschaft, selbst wenn die Songs kompositorisch nicht übel sind, allerdings unter mangelndem Wiedererkennungswert leiden. Da helfen auch funkige Blaxploitation-Soundtrack-Einschübe nichts, denn die zugrunde liegende Basis will einfach nicht gescheit rocken.

„Gentlemen“ und „1965“ sind dagegen deutlich stärkere Platten, insofern muss man „Black Love“ wohl als klaren Fall für Komplettisten ansehen, die hier zumindest eine qualitativ hochwertige LP-Neuauflage geliefert bekommen.