CRY!

Dangerous Game

Ihr Debüt ließ mich rätseln, ob ihnen in Zukunft die Ideen abhanden kämen und die Puste ausgehen würde, ob sie in diesem Format irgendwann an ihre Grenzen stießen, aber – Teufel noch mal – das genaue Gegenteil ist der Fall! „Dangerous Game“ ist ein „modern classic“, schlägt sogar ihr überragendes erstes Album um Längen und bringt zehn Instant-Hits, die dank Singalong-Melodien, der packenden Aneignung von Cowbell, Schellenkranz sowie Handclaps und ausgefeilten Arrangements das Mittelfeld meilenweit hinter sich lassen.

Sie knüpfen ebenso an ’79er Jeansjacken-Powerpop wie Sixties-Rock’n’Roll an, spielen Bubblegum-Glampunk mit Doo-wop-Glasur, bringen dabei CHEAP TRICK, THE SWEET, THE BOYS und THE EPXLODING HEARTS in Erinnerung, sind jedoch bei weitem kein blutarmes Faksimile, sondern die „Kick ass!“-Reinkarnation des „Neverending teenage“-Pop-Songs, der in weniger als drei Minuten alles sagt, was es zu sagen gibt.

Darüber hinaus sind sie – und das hebt sie aus der Masse ähnlich gearteter Bands heraus – Songwriter sondergleichen, deren Perfektionismus eben den Pfeffer verteilt, den andere Bands vielmals vermissen lassen.

„Dangerous Game“ ist die Luxusausführung zeitgenössischen Powerpops und in diesem Genre wahrscheinlich eine der Platten des Jahrzehnts.