DUSTY MUSH

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Nicht nur, dass beide Bands sich im letzten Jahr einen MC-Release geteilt haben, auch im Sound lehren DUSTY MUSH im gleichen Grad wie Kapstadts Psychpunk-Giganten THE FUTURE PRIMITIVES den Gospel vom Primitive Blues, fauchen und schroten sich durch grelle LoFi-Garage und tranceartige Psychedelia von höchster Reverb-Sättigung.

Nach einem weiteren Tape-Release auf Cheap Miami – der „Tom Pitt“ EP – hat Howlin’ Banana sie zum Release einer 12“ EP auf Klarsicht-Vinyl unter die Fittiche genommen. Darauf machen DUSTY MUSH eine gute Figur darin, düstere Bluespunk-, Surf- und Psychelemente mit durchgepeitschten Link Wray-soundalike Licks zu versehen und dabei dieselben duseligen Vibes zu erzeugen, wie es WHITE FENCE, Ty Segall oder COSMONAUTS im Akkord produzieren.

Ganja-Garage wäre doch ein schöner Titel für dieses Subgenre. Schade, dass dieser Platte die wirklich herausstechenden Momente fehlen, denn während DUSTY MUSH zwar einen veritablen Fuzzteppich weben, bleibt dieser ohne klar gezeichnete Melodien recht konturlos.

In ihrer Brachialität ist diese EP dennoch eine recht vergnügliche Angelegenheit mit spacigen Soundfrequenzen, satt twangender Lead-Gitarre und so abartig viel Rückhall auf dem Gesang, dass ich mir dessen Wirkung auf einem LSD-Trip gar nicht vorstellen möchte.