KREISKY

Blick auf die Alpen

Drei Jahre hatten KREISKY nun Zeit durch ihre Stadt, also Wien, zu ziehen, um auf den Straßen, den Clubs, den Konzertbühnen und nicht zuletzt auch auf dem in „Die Wildnis“ gepriesenen Wohnzimmersofa neue Einflüsse, Stile, Inspirationen zu sammeln.

Und dann alles in den Mixer zu werfen und ihr ganz eigenes KREISKY-Ding daraus zu machen. Mit diesem eigenem KREISKY-Sound und der noch eigeneren Franz-Adrian-Wenzl-Stimme. Die da mal singt und mal spricht und mal auch ein bisserl schreit und sagt, dass die unschuldig Unterhaltenen die Todesstrafe für die unschuldig Unterhaltenden fordern („Wir Unterhaltenen“), die sich darüber freut, morgens ausschlafen zu können („Selbe Stadt, anderer Planet“) und auch mal einen Witz erzählt („Rinderhälften“).

Dazu krachen die Gitarren weniger als zuletzt noch, agieren eher im Hintergrund, lassen die Orgel vor und alle gemeinsam lassen es langsam, ohne Hektik angehen. Den Lärm haben KREISKY nicht vergessen, auch nicht, dass sie eine Rockband sind.

Eine Rockband, die einen im Intro von „Pipelines“ glauben lässt, man sei auf Droge im Zirkus. Eine Rockband, die in ihre teilweise sechsminütigen Nummern mehr Facetten –und Ideenreichtum, Stile und Einflüsse hineinpackt, als andere auf zehn Alben in 15 Jahren Bandgeschichte.

Geiler Scheiß, mal wieder, ich klatsche Beifall.