SKULL DEFEKTS

Dances In Dreams Of The Known Unknown

Die Schweden THE SKULL DEFEKTS aus Göteborg sind notorisch Viel-Releaser, Discogs verzeichnet seit 2005 insgesamt 34 Releases in verschiedensten Formaten, Tapes in Mini-Auflage inklusive. Ihr letzter größerer Release war 2011 „Peer Amid“, ebenfalls auf Thrill Jockey.

Mit Daniel Higgs trifft man hier einen alten Bekannten: unter anderem mit LUNGFISH veröffentlichte der aus Baltimore stammende Sänger und Gitarrist einige grandiose Platten, hier teilt er sich den Job des Frontmanns mit Daniel Fagerström, zudem stammt das Coverartwork von ihm.

THE SKULL DEFEKTS sind so unberechenbar, sperrig und eigenwillig wie zuvor, was nicht gleichzusetzen ist mit „unhörbar“: dieser rhythmuslastige Mix aus (Post-)Punk, Noise, Indie, Folk und Psychedelic speist sich aus so diversen Quellen wie „SONIC YOUTH, LUNGFISH, P.i.L., CABARET VOLTAIRE und A CERTAIN RATIO“ – das schrieb ich einst zum 2007er-Album „Blood Spirits & Drums Are Singing“ und bin erstaunt, dass ich damals den LUNGFISH-Vergleich brachte.

Sollte ich angesichts des späteren Einstiegs von Higgs gar über hellseherische Fähigkeiten verfügen ...? Interessanterweise fühle ich mich bei „The Known Unknown“ überdies an die längst vergessenen britischen Goth-Heroen MARCH VIOLETS erinnert, was auf einen weiteren Einfluss der Band hindeutet: immer wieder taucht ein dunkler, repetitiver Beat auf, der klar nach Achtziger-Wave klingt.

Spannende Band, interessante Platte.