TWILIGHT

III: Beneath Trident’s Tomb

Konsequente Verweigerungshaltung zeichnet das Schaffen von TWILIGHT aus, und so wundert es nicht, dass nun, da Erfolg und Bekanntheit unabwendbar wären, das Ende verkündet wurde. Der Begriff „Supergroug of USBM“ wurde in diesem Kontext schon überstrapaziert, aber gründet im Line-up der ersten Version von 2005: Imperial von KRIEG, Wrest (LEVIATHAN), Malefic (XASTHUR), Blake „Azentrius“ Judd (NACHTMYSTIUM) und Hildolf (DRAUGAR) nahmen ein Album auf – und beendeten das Projekt bald wieder, ohne je ein Konzert gespielt zu haben.

2009 die Neuauflage unter Beteiligung von Judd, Imperial und Wrest sowie Sanford Parker (unter anderem MINSK), Aaron Turner (ISIS), Stavros Giannopoulos (THE ATLAS MOTH) und Robert Lowe (LICHENS), aus der das 2010 bei Southern Lord erschienene Album „Monument To Time End“ hervorging.

Kommerzielle Ambitionen? Weiterhin Fehlanzeige. Enter Thurston Moore (SONIC YOUTH): Im August 2012 schloss sich dieser dem illustren Kollektiv an, 2013 entstanden in der Besetzung Imperial/Wrest/Giannopoulos/Parker/Moore die Aufnahmen zu einem dritten Album, und zeitgleich zum Release heißt es, die Band(?) habe ihre Auflösung angekündigt.

„III: Beneath Trident’s Tomb“ ist somit das Vermächtnis, und es ist ein gewaltiger Monolith von Album. Natürlich sind die musikalischen Trademarks von (modernem) Black Metal bestimmende Stilelemente, aber jenseits von fauchendem Gesang, stoischem Drumming und verhallten Sounds mit angedeuteten Melodien tauchen eben auch Elemente von Noise- und Post-Rock auf, wälzen sich manche Nummern schwerfällig wie langsam erkaltende Lava aus den Boxen.

Nicht „sortenreine“ Alben haben es schwer in vielen Genres, gerade aber in jenen, in den Fans überkritisch auf Abweichungen von der „reinen Lehre“ achten. Umso spannender ist ein Projekt wie TWILIGHT, das Grenzen überschreitet, ohne die nötigen Trademarks zu vernachlässigen.

Ein Meisterwerk? Das wird die Zeit zeigen.