WOLAND

Hyperion

Black Metal hat einen weiten und steinigen Weg hinter sich, bedenkt man die Spanne von einem „Dead“ – Sänger von MAYHEM – der vor Auftritten seine Klamotten tagelang vergrub und mit Vogelkadavern hantierte, bis zu einer gestyleten und perfekt geschminkten Band mit Dicke-Eier-Sound, wie ihn 2014 die Finnen WOLAND verkörpern.

Dass diese Marschrichtung nicht schlecht sein muss, zeigt beispielsweise das kantige aktuelle Werk des polnischen Vorzeigequartetts BEHEMOTH, die hier gelegentlich in den Sinn kommen. Aber WOLAND sind musikalisch deutlich abwechslungsreicher und haben ein gutes Gespür für packende Melodien und Spannungsbögen.

Keyboards sind meist die Pest, hier fügen sie sich seltsam homogen in den Gesamtsound ein und verleihen „Hyperion“ einen düsteren und schwermütigen Touch. Und spätestens wenn der etwas stumpf stampfende Beat, der allenfalls in die Metal-Dorf-Disco gehören sollte, mal unterbrochen wird und akustische Gitarren eingeflochten werden, versteht man, dass WOLAND ein ziemliches Potenzial haben, wenn vielleicht nicht die trveste Black-Metal-Band, dann doch zumindest eine Band für den Massengeschmack zu werden.

Und wenn jetzt einer HIM sagt, kann man das zumindest für das durchgestylete Äußere nicht ganz verneinen.