BLACK TWIG

Heliogram

Seltsam, wo junge Bands immer ihre Einflüsse hernehmen. Im Fall des Debütalbums der Finnen BLACK TWIG heißen diese vor allem THE FEELIES und THE CHILLS. Und so verbinden sich auf „Heliogram“ der rhythmisch beschleunigte Folkrock der kleinen nerdigen Brüder von R.E.M.

aus New Jersey mit neuseeländischem LoFi-Pop, der auf ähnliche Weise mit hohem Tempo aufwartete. Das kann man mal als späten Beleg dafür ansehen, wie nah sich beide Bands offenbar standen, auch wenn man sie eigentlich nicht ohne Weiteres in einen Topf werfen würde.

Der Kitt, mit dem BLACK TWIG beides in letzter Konsequenz aneinander binden, sind ihre shoegazigen Gitarrensounds, die allerdings nie die Lärmigkeit anderer Bands in diesem Bereich besitzen, sondern sich sehr melodiös in den insgesamt sanften Folk-Pop-Kosmos der Finnen einfügen.

Geschmälert wird dieses an sich sehr schöne Debüt durch den Umstand, dass BLACK TWIG am Ende etwas die Puste ausgeht und die Songs insgesamt zu gleichförmig ausfallen. Denn während die CHILLS unwiderstehlich geniale Popsongs schreiben konnten, waren die FEELIES Meister subtiler, leiser Höhepunkte, und von deren Klasse sind BLACK TWIG noch weit entfernt.