CHRISTOPHER BISSONNETTE

Essays In Idleness

Der Zugang zu einer Drone-Veröffentlichung gerät wie immer unvorhersehbar. Unmittelbar entwickelt man eine Affinität beziehungsweise Ablehnung zum Grundsound, das eigentliche Aha-Erlebnis, warum einem das nun besser gefällt als die unzähligen anderen Releases aus diesem Bereich, gestaltet sich unterschiedlich.

Wie immer ist nicht abzuschätzen, nach wie vielen Durchläufen sich die Faszination Bahn bricht. Das „Nicht zu wissen, wann“ erscheint mir häufig Abschreckung genug, sich mit diesem vielschichtigen Genre, bei welchen im ersten Moment scheinbar alles gleich klingt, überhaupt nicht erst zu befassen.

Und mein Aha-Erlebnis auf „Essays in Idleness“? Ein flächiger, ausdrucksstarker und endlich einmal – denn dafür ungewöhnlich – kristallklarer Drone in „Delusions“, der Assoziationen weckt zum unerwartet hereinbrechenden, langsam anschwellenden Drone von PETRELS auf „Haeligewielle“, im Stück „Canute“ (ab 3:45).

Die Sounds wabern spannungsreich und ausufernd in Christopher Bissonnettes dritter Veröffentlichung auf dem Label Kranky. Die vorstechende Geräuschquelle ist ein selbstgebauter analoger Synthesizer, der zwar nach eigener Aussage zu einer Limitierung geführt habe, diese Verengung und Konzentration aufs Wesentliche jedoch paradoxerweise zu einer Verbreiterung seiner technischen Möglichkeiten.

Expansion durch Reduktion.