DAN SARTAIN

Dudesblood

Das zweite Sartain-Album beginnt feurig-aggressiv. „Dudesblood“, der Opener und Titelsong, entpuppt sich als brutaler Elektropunk, der bei DAF soviel borgt wie bei TURBONEGRO. Keine zwei Minuten später ist das Feuerwerk abgebrannt, und die Grundstimmung ist total verändert.

„Pass this on“, ein KNIFE-Cover, fesselt mit Marimbageklimper, Moll-Akkorden, cleanen Schrammelgitarren, melancholischem Gesang. Doch die trübe Stimmung hält nicht lange, schlägt wenig später in blanke Wut um.

„Smash the Tesco“, ein Anarcho-Klopper zwischen ANGRY SAMOANS, CIRCLE JERKS und CRASS geht als Anstiftung zum Landfriedensbruch durch. Was an „Dudesblood“ in erster Linie begeistert, ist die vordergründige Richtungslosigkeit, Verpeiltheit, die „Scheißegal“-Grundhaltung, mit der Dan Sartain zwischen Punk, Industrial, Oldschool-Hardcore und Exotica pendelt, ohne dass irgendjemand ihm das übelnehmen könnte.

Dann kommt auch noch bei Songs wie „Moonlight swim“, „Rawhide moon“, „HPV cowboy“ eine latente Country&Western-Affinität zum Vorschein. Sartain wurde unterstützt von DJ Bonebrake, Schlagzeuger der L.A.-Punk-Legende X, der mit Drumtracks und an der Marimba aushalf.

Ein Album zwischen allen Stühlen, dessen Reiz gerade darin besteht, die Konzeptionslosigkeit als Selling Point zu nutzen.(Diese Band war auf der Ox-CD #114 zu hören)