EASTSIDE BOYS

Irgendwas ist immer

Machen wir uns nichts vor: Das, was früher hierzulande mal unter Oi! firmierte, ist mittlerweile ganz einfach Deutschrock. Die Grenzen lösen sich auf. Hauptsache, der Name klingt martialisch und der Sänger grunzt heiser genug – dann passt das schon.

Die Szene scheint beliebig geworden zu sein. Nur noch wenige Bands zeigen, dass er noch zuckt, der deutschsprachige Oi!. Und eine davon sind die EASTSIDE BOYS. Die zwölf Songs auf ihrem vierten Album bieten eben das – blitzsauberen Oi!-Punkrock.

Kein Ausfall. Aber, und das ist das eigentlich Schöne, auch die Texte sind richtig gut. Weil relevant. Natürlich reiten auch die EASTSIDE BOYS in Oi!-Tradition hier und da stolz auf der Zugehörigkeit zur Szene herum.

Aber bei ihnen ist das kein Vergewissern in Dauerschleife, dass Skins und der Spirit of ’69 und United Galore immer noch das Geilste auf der Welt sind. Bei ihnen wird mit jeder Menge Selbstironie reflektiert („Ich fühl mich heute nicht united!“, „Meine Generation“) und an Problemen gerüttelt, die wirklich Probleme sind und weit über die Frage, ob nun Fred Perry oder Ben Sherman die bessere Marke ist, hinausgehen („Friedrichshain Dancing“, „Leere Worte“).

Stark. Ganz stark.