KEPLER

Attic Salt

Die Liebe steckt ja bekanntlich im Detail. Bei dieser Wiederveröffentlichung konkret in der Aufmachung in Form eines schönen Klappcovers ergänzt durch ein Booklet mit Goldfolienprägung. Der Eindruck, den das optisch einstellt, wird zum Glück auch akustisch bestätigt.

Mein erstes Erlebnis mit KEPLER liegt schon viele Jahre zurück und so war ich als Liebhaber einiger Alben auf Troubleman Unlimited damals sehr überrascht, dass das Debütalbum mit dem Titel „Fuck Fight Fail“ keinen chaotischen Noisecore präsentierte, sondern durch Langsamkeit den Hörer in seinen Bann zog.

Vergleiche wie LOW oder CODEINE wurden zu Recht herangezogen. Danach habe ich KEPLER aus den Augen verloren und somit auch ihr drittes Album „Attic Salt“ aus dem Jahr 2005 verpasst. Zu Unrecht, wie ich mir heute eingestehen muss.

Die Kanadier hatten ihren Stil weiterentwickelt und auch verändert. Geblieben ist die Melancholie, die nicht mehr Richtung Verzweiflung kippt, sondern Ausgeglichenheit ausstrahlt. Die immer noch düsteren Texte möchten diesen Eindruck nicht bestätigen.

Dennoch erinnern KEPLER auf ihrem letzten Album mehr an frühe KARATE oder auch an Will Johnson als an die anfangs genannten Slowcore-Erfinder. Was bleibt, ist ein Album, das es verdient, wiederentdeckt zu werden.