LES BIG BYRD

They Worshipped Cats

Beim neuesten Signing von A Recordings, dem Label von Anton Newcombe von THE BRIAN JONESTOWN MASSACRE, trifft man auf alte Bekannte: Frans Johansson war einst bei FIRESIDE, Joakim „Jocke“ Åhlund bei CAESARS und TEDDYBEARS STHLM.

Beider Bands waren irgendwann implodiert, den Spaß an der Musik wollten sie sich aber nicht nehmen lassen, und so entstand zusammen mit Keyboarder Konie und Drummer Nino LES BIG BYRD, die nun nach langjährigem bewusstem Ballflachhalten (sprich: nur ab und an mal ein Konzert im heimischen Stockholm, ein paar Singles in Winz-Auflagen) verstärkt die Öffentlichkeit suchen.

Zuerst erschien die 10“-EP „Back To Bagarmossen“, und nun „They Worshipped Cats“ das Debütalbum. Die Connection mit Newcombe, so heißt es, resultiert aus einer Zufallsbegegnung in Stockholm, es folgte dessen Einladung an die Band, in dessen Berliner Studio (und mit seiner partiellen musikalischen Begleitung) ein Album aufzunehmen.

Mit FIRESIDE und CAESARS hat LES BIG BYRD rein gar nichts zu tun, es ist, was angesichts Newcombes Beteiligung wenig überrascht, ein sehr psychedelisches Album geworden, ohne jedoch je in garagige Trashigkeit à la BABY WOODROSE zu verfallen.

Vielmehr kommen Shoegaze-Elemente zum Tragen, das Schlagzeug wirkt bisweilen sehr elektronisch (Dr. Avalanche lässt grüßen), und immer wieder, etwa bei „Vi borde prata, men det är för sent“, fühle ich mich an THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES erinnert.

LBB sind freilich viel trippiger, ein Konzert ohne Diskokugel-Gefunzel kann ich mir kaum vorstellen, und alles in allem gewinnt das Album durch seine Vielschichtigkeit. Man merkt, dass hier geballte musikalische Kompetenz bei der Arbeit war.