OPILIONES

The Heart Of A Harvestman

Neues von Leuten der KENZARI’S MIDDLE KATA, deren recht wandlungsfähiges Material schon immer auf konstant hohem musikalischen Niveau begeistern konnte. Das gilt nun auch für das Debütalbum der OPILIONES (deutsch: Weberknechte; englisch: harvestmen).

Eine Vorliebe für Spinnen, Schlangen und ähnliches Gekräuch auf dem Artwork sowie eine Faible für komplexen, aber eingängigen Post-Punk-Sound hat auch ein gewisser John Reis aus San Diego.

Die Formationen PITCHFORK, DRIVE LIKE JEHU und HOT SNAKES, in denen er mit seinem Kumpel Rick Froberg spielte, dürften zu den großen Inspiratoren der Band aus Aschau am Inn gehören. Die lehnen sich auf „The Heart Of A Harvestman“ an den grundsätzlichen Vibe dieses Sounds an: treibende Gitarren, ein wuchtiges Schlagzeug sowie fordernder, teils übersteuerter Gesang.

Dabei rückt ihre musikalische Vergangenheit, der Ideenreichtum und das Beherrschen ihrer Instrumente den Vierer in weite Ferne davon, nur eine Kopie zu sein, zumal das nicht der einzige Fixpunkt ist.

Die 14 Songs sind alle ziemlich kompakt geraten, ausuferndes Gefrickel, Noiseparts und Monster-Songstrukturen bleiben einem erspart. Der treibende, melodische Opener „Timeline“ legt grandios vor, der letzte Song „On tape“ ist dagegen sehr entspannt, „Now I can see“ gibt sich zuweilen monoton und sperrig, ist aber nicht weniger gelungen.

Außerdem positiv zu erwähnen ist die druckvolle Produktion, die dem Sound die nötige Power verpasst. Super Scheibe!