SIVERT HÖYEM

Endless Love

Sivert Höyem, besser bekannt als Kopf der Norweger MADRUGADA, präsentiert sein sechstes Solo-Studioalbum und hat mit Ex-OPETH-Keyboarder Per Viberg und Langzeitmitstreiter Christer Knutsen auch wieder illustre Gäste dabei.

Höyem bleibt dem Gesamtkonzept Rock Noir treu und seine Songs entfalten rasch einen gefährlichen Sog, dem man sich dann nicht mehr entziehen kann. Insgesamt ist Höyem wieder recht nahe am Songwriting von „The Nightly Disease“ von MADRUGADA dran, denn obwohl die Elektrische schon recht selten zum Einsatz kommt, sind einige Gesangslininen recht vertraut.

Warum am Erfolgskonzept auch Änderungen vornehmen? Nun ja, einige Kanten mehr hätten „Endless Love“ sicherlich nicht geschadet, aber Höyem bleibt weiterhin verstörend und beruhigend zugleich und seine reduzierte Düsterkeit bildet einen willkommenen Kontrast zur Überladenheit aktueller Gruppen.

Mehr von „Wat Tyler“ und seiner Vehemenz hingegen wäre schön gewesen, aber „Distortion“ bleibt leider die Ausnahme, denn meist geht es sehr gediegen zu. Das schaurige „Görlitzer Park“ entschädigt dann aber trotz minimalistischer Instrumentierung durch geniales Storytelling.

Ein paar Experimente wären generell schön gewesen, aber jede ernsthafte Kritik wäre der reinste Frevel.