V.A.

Axels And Sockets – The Jeffrey Lee Pierce Session Project

Nach „We Are Only Riders“ (2010) und „The Journey Is Long“ (2012) ist mit „Axels And Sockets“ nun der dritte Teil des „The Jeffrey Lee Pierce Session Project“ erschienen, einer Compilation-Reihe, die dem am 31.

März 1996 im Alter von 37 Jahren an einer Hirnblutung verstorbenen GUN CLUB-Frontmann Jeffrey Lee Pierce huldigt. Es handelt sich nicht um eine Reihe simpler Cover-Sampler, Ausgangsbasis ist vielmehr ein Sammlung von Song-Fragmenten, die Pierce’ Freund Tony „Cypress Grove“ Chmelik beim Hausputz auf dem Dachboden fand.

Die Song-Fragmente an sich waren untauglich, um sie für sich alleine zu veröffentlichen, doch nahm Chmelik sie als Ausgangspunkt für ein Tribute-Album für den toten Freund. Seitdem bemüht sich Cypress Grove nun, Wegbegleiter, Freunden und Verehrer von GUN CLUB/Pierce dafür zu begeistern, von ihnen Interpretation von Pierce-Songs unter teilweiser Einbeziehung der wiederentdeckten Songs zu bekommen.

Und wie auch Teil 3 wieder beweist, ist er dabei sehr erfolgreich, ja, rennt offene Türen ein. Opener ist das famose „Nobody’s city“, in dem Iggy Pop auf Nick Cave und Thurston Moore stößt.

Auch „Kisses for my president“, eine Coop von THE AMBER LIGHTS mit Debbie Harry (Pierce war einst Chef des BLONDIE-Fanclubs), begeistert, genauso wie BLACK MOTH mit „Just like a Mexican love“, SLIM CESSNA’S AUTO CLUB mit „Ain’t my problem baby“, „Into the fire“ mit Debbie Harry und Nick Cave, die beiden Aufnahmen unter Beteiligung von Mark Lanegan, das Duett von Lydia Lunch und Jeffrey Lee Pierce (!) in Form von „The journey is long“ sowie ein weiteres Duett unter Einbeziehung alter Pierce-Aufnahmen, „Shame and pain“, in dem Mark Stewart Pierce’ posthumer Duett-Partner wurde.

Einzig eine Aufnahme mit Keith Morris (CIRCLE JERKS, BLACK FLAG, OFF!) fehlt, dabei war der doch über lange Jahre einer der besten Freunde von Pierce. Erneut eine sehr liebevolle, aufwendige Produktion, was sich auch im Booklet fortsetzt, in dem in ausführlichen Essays die Hintergründe des Projekts erläutert werden und auch Jeffreys Schwester Jacqui zu Wort kommt, deren Stiftung zur Förderung benachteiligter Kinder ein Teil der Einnahmen zugute kommt.

Ein vierter und finaler Teil des „The Jeffrey Lee Pierce Session Project“ ist übrigens noch geplant.