WRONG HOLE

2012

Selten habe ich eine größere Verharmlosung der musikalischen Tatsachen als auf dem Cover von WRONG HOLE erlebt, wo Oma Ernas Kordsofa von Fernseher und Smartphone flankiert wird, letzteres vergessen von der liebreizenden Enkelin, die eigentlich nur vorbeikam, um Oma die Waden zu massieren, während im Hintergrund sanft und friedlich der Sternenhimmel glitzert.

Doch der Schein trügt, denn im Schutz der Dunkelheit haben sich unter anderem gerade wieder einmal ehemalige BRUTAL KNIGHTS-Terroristen in die Hose gepisst und begeben sich nun auf einen nach Kot und Urin stinkenden Electropunk-Feldzug des Wahnsinns, den ich ähnlich brutal verzerrt in der jüngeren Vergangenheit nur von den ersten beiden DESTRUCTION UNIT-Kolossen in Erinnerung habe und der wohl kaum den richtigen Rahmen für ein gepflegtes Candlelight-Dinner mit der Liebsten bietet.

Abseits eines solchen allerdings, kann die sicherlich mit einem gewissen Trash-as-trash-can-Kalkül programmierte Sprengung urmenschlicher Stammhirn-Impulse durchaus ihren Reiz entfalten und einiges an Kurzweil bieten.