ABOUT:BLANKS

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Die zehn Songs der zweiten ABOUT:BLANKS-Scheibe ziehen schneller an einem vorbei, als man die Laudatio zur Überreichung des „Poor and weird“-Championshipgürtels schreiben kann, deswegen gibt es hier kurz und bündig den Faktencheck: Genre? KBD-Kernfusion zwischen BUZZCOCKS, COCKNEY REJECTS und DR FEELGOOD.

Sound? Schaltraum-approved. Pose? Keine. Die Gerechtigkeitsliga aus dem Wrangelkiez ist zurück und schimpft Zeter und Mordio über ironische Gesichtsbehaarung, chauvinistische Kleingeister und die Piefigkeit britischer Ferienfreizeiten des vergangenen Jahrtausends.

Angepeitscht von Jaspers „Tongue-in-cheek“-Trademark-Gekläffe findet die Berliner Snotpunk-Garnitur abermals ihre Erfüllung im über-catchy 77er Singalong Punk, getragen von trockenem Bassgeplucker in pumpender Symbiose mit schnörkellosen Drums und einem Gitarrensound, dessen Sperenzien sich zwischen der krawalligen Riff-a-Rama auf das nötige Maß an pfeifenden, in scharfkantiger Wilko Johnson-Gedächtnismanier dargebotenen Licks beschränken.

Dabei klingen sie nicht ansatzweise nach den ständig als Vergleich bemühten MODERN PETS, sondern bedeutend besser, weil zackiger und aufgeräumter. THE ABOUT:BLANKS vertonen die Tour auf dem Diamantrad entlang des Landwehr-„Rockaway Beach“, beflügelt von einer Prise Truckerspeed oder zumindest drei großen Schlucken Spätshop-Pilsator.