DARK HORSES

Hail Lucid State

„Black Music“, das 2012 erschienene Debüt der aus Brighton, UK stammenden DARK HORSES hatte mich nicht für sich einnehmen können: „Interessant, ganz nett, aber nie faszinierend und fesselnd“, schrieb ich über gerne mit A PLACE TO BURY STRANGERS und BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB verglichene Band.

Seitdem hat sich die Band um Sängerin Lisa Elle deutlich gesteigert, „Hail Lucid State“ ist das entscheidende Stück verbindlicher und intensiver, und die Assoziationen, die hervorgerufen wurden, sind gerechtfertigt, auch wenn die Vorbilder nicht erreicht werden: das Monoton-Repetitive von SUICIDE trifft auf das Betörende von THE RAVEONETTES und den zarten Goth-Schmelz der Stimme von Siouxsie Sioux.

Dabei ist der Sound von DARK HORSES nicht historisierend, einfach nur rückwärtsgewandt, sondern klar im Hier und Jetzt angesiedelt, erzeugt immer wieder Gänsehaut. Spannend, wie hier Elemente aus verschiedenen Genres kombiniert werden, die nicht zeitgleich existierten: Synthetisches à la SUICIDE trifft auf Krautrock („Sevens“), Frühachtziger-Goth auf Neunziger-Shoegaze, und das alles auf eingangs erwähnte Bands.

Eine überzeugende Synthese, welche die Band im Rückgriff auf die Kunstrichtung der Zwischenkriegszeit auf Deutsch und sicher augenzwinkernd als „Die Neue Sachlichkeit“ tituliert. Schönes Artwork und Booklet!