ENSEMBLE ECONOMIQUE

Melt Into Nothing

„Das Nichts nichtet“ – dieser viel diskutierte Ausspruch Heideggers könnte beinahe als vage Inspiration für die neue ENSEMBLE ECONOMIQUE-Platte gedient haben. Kaum scheinen sich aus dem Nebel von Synth-Orgel, leichtfüßigen Beats, Field-Recordings und zart eingewobenen Gitarren Strukturen zu formen, sind sie im gleichen Moment schon in Auflösung begriffen.

Wellen ätherischer Klangflächen umspülen die von fern aufbrandenden, dahin gewisperten Vocals von Brian Pyle, ehemaliges Mitglied der STARVING WEIRDOS und Kopf hinter EE, beim ersten Track „Your lips against mine“ hat Pyle sich stimmliche Verstärkung bei dem kanadischen Musiker DenMother geholt.

Sophia Hamadi und John Pyle von OPALE wirkten ebenfalls am Album mit. Auch wenn stets die Gefahr zu bestehen scheint, sich im Dahinplätschern zu verlieren, sorgen subtile Modulationen in der Tonalität doch wieder für Abwechslung – „Make-out in the GDR“ erkundet Dark-Wave-Gefilde, „Hey baby“ klingt sanft und sehnsuchtsvoll, „Never gonna die“ dann wieder düsterer, fast sakral, und mit „Melt into me“ kehren wir langsam ins unendliche Nichts zurück.

Dass diese Platte eher verschwindet als ankommt und dabei doch eingängig ist, macht ihre gespenstische Schönheit aus.