GRAN

Chair

Leider hat es GRAN versäumt, das hervorragende Bild vom Innersleeve der LP zum Coverbild zu machen, dann hätte man „Chair“ neben „Die Unsichtbaren“ von MESSER stellen können. Das hätte optisch gepasst, wenngleich die musikalische Schnittmenge überschaubar ist.

Das Ein-Mann-Projekt GRAN aus Wien breitet sich weiter auf dem Humus von SUICIDE, THE RESIDENTS, DIE UNBEKANNTEN und THE FALL aus. „The rise and fall of the crazy guy“ ist ein bedrohlicher Endzeit-Track, den John Carpenter vortrefflich für „The End“ hätte verwenden können.

In „City of ghost“ scheint GRAN die 39 CLOCKS aus der Dunkelkammer befreien zu wollen. Das hat alles viel Charme, weil die Perfektion nicht im Vordergrund der Songs steht. „Wooden beads“ ist ein kleines Monster in der Tradition von THE POP GROUP.

„The fisherman and his soul“ wäre auch mit dem stoischen Nörgelsingsang von Mark E. Smith denkbar und „Todd’s syndrome“ ist einfach nur DaDa und wäre geeignet gewesen für eine Aufführung im Cabaret Voltaire in Zürich im Jahr 1917.

GRAN ist tatsächlich eine der Perlen auf dem kleinen und feinen Wiener Label Totally Wired, das eine Handvoll von Musiker um sich schart, die kleine Wunder bewirken können.