HOLZ

s/t

Die Band mit dem interessanten Namen HOLZ fällt erst einmal mit einem schön gestalteten Coverartwork auf: Ein Stück heiliges Holz liegt in den Armen einer armen Amme, um sie herum Bauern, Hirten und ein Schaf.

Neun Lieder sind auf der vierten Scheibe, einige knapp oder gar länger als sieben Minuten. Textlich weiß die dreiköpfige Stoner-Rock-Fraktion aus Kassel phasenweise zu gefallen. Leonard Riegels Stimme erinnert anfangs und in lauten Passagen an Brian Dexter Holland, erreicht aber nicht die Fülle und Leichtigkeit des Frontmanns der Schulpunk-Band OFFSPRING.

Das Lied „Das ferne Land“ zählt zu den schönsten und spricht aus der Seele eines Weltenbummlers. Die restlichen Stücke erzählen meist von den Wegkreuzungen im Leben und der mehr oder minder selbstverschuldeten Hilflosigkeit eines Mannes, der mal wieder einer Liebe nachtrauert.

Leider sind die Passagen oft sehr vorhersehbar und wenig einfallsreich oder bereits lange durchexerziert. „Von überall her wird man zugemüllt“, heißt es da im mit „Information“ betitelten fünften Lied, in dem es mal wieder um Facebook und Smartphones zu gehen scheint.

Zugemüllt wird der Hörer auf dieser Platte nicht, dennoch wäre mehr drin gewesen. Die Musik, Schlagzeug (Martin Nickel), Bass (Adrian Radke) und Gitarre (Riegel), ist nämlich durchaus treibend und animierend; die Texte, die übrigens kein Reimschema verfolgen, sind hingegen ausbaufähig.