KING BUZZO

This Machine Kills Artists

Der Fluch der unvermeidlichen Akustikplatte, die anscheinend jeder Künstler mal in seinem Leben aufnehmen muss, hat jetzt also auch King Buzzo ereilt. Warum jetzt, das kann er nur der Kopf der MELVINS selbst beantworten.

Klar ist jedenfalls, dass die MELVINS sicher nie in den Genuss einer MTV-Unplugged-Session kommen werden, da musste der Meister wohl mal selbst aktiv werden. Aber vielleicht war es auch nur kreativer Überdruck, für den eine neue Platte der MELVINS nicht das richtige Ventil gewesen wäre.

Einige hämische Kommentare dazu musste Buzzo sich allerdings gefallen lassen, denn wer wie die MELVINS als Basis für seinen typischen Sound dermaßen voluminöse heavy Riff-Attacken wählt, muss sich auch die Frage gefallen lassen, worin der tiefere Sinn liegt, dabei zur Abwechslung mal den Stecker zu ziehen.

Gleich 17 Stücke sind es, die Osborne für „This Machine Kills Artists“ eingespielt hat, die oft aber mehr wie fragmentarische Skizzen als echte Songs wirken. Unterschätzen darf man die Platte dennoch nicht, denn die Energie und Intensität der MELVINS ist auch in stromloser Form gut spürbar.

Osborne bearbeitet seine Akustikgitarre hier ähnlich schonungslos und ändert auch seinen Gesangstil nicht sonderlich. Das mag vielleicht nur MELVINS-Unplugged sein, besitzt dadurch aber nicht weniger Bedeutung als ein echtes MELVINS-Album.

Und wer will schon einen King Buzzo hören, der sich in weinerlicher Lagerfeuerromantik ergeht?