WOLVES IN THE THRONE ROOM

Celestite

Es sollte schon länger klar sein, dass dieses in Olympia, Washington beheimatete naturverbundene Duo norwegischen Black Metal immer als Spielweise gesehen hat, um darüber hinaus zu einem mächtigen Gesamtsound zu gelangen, ohne dabei das kalte, hasserfüllte Geprügel der Vorbilder zu kurz kommen zu lassen.

Das bescherte WOLVES IN THE THRONE ROOM auch in der Mainstreampresse eine hohe Akzeptanz, machte sie aber wie so oft auch zum Hassobjekt puristischer Black-Metal-Anhänger, die hier irgendwelche prätentiösen Hipster am Werk sahen.

Ihr neues Album, drei Jahre nach „Celestial Lineage“ entstanden, dürfte diese Einschätzung noch untermauern, denn Nathan und Aaron Weaver haben ihre Aneignung von Black Metal in ein atmosphärisches Gesamtkonzept überführt, das endgültig die stereotypen Vorgaben des Genres überwunden hat.

Die Weaver-Brüder verstehen „Celestite“ als Gegenstück beziehungsweise Ergänzung zu „Celestial Lineage“, was sich bereits beim benutzten Instrumentarium zeigt, eine Art feuchter Traum von Fans analoger Klangerzeuger, darunter das Serge Modular System, der Korg Poly6, Korg MS20, Roland Juno 106 oder Roland Jupiter 6, hinzu kommen Bläser, Flöten und Posaunen, während man die Gitarren kaum noch wahrnimmt.

„Celestite“ wird dadurch zu einem beeindruckenden Dokument der viel zitierten Andersartigkeit von WITTR, die hier die bereits auf früheren Platten vorhandenen Ambient-Momente herausgeschält haben, um mit Wellen majestätischer Synthesizer-Sounds ein sakral anmutendes Meisterwerk einzuspielen.