ANDREW JACKSON JIHAD

Christmas Island

Wenn man sich darauf einlässt, versinkt man in diesem Sound: Sphärisch, verträumt, aber immer mit dem nötigen Druck präsentieren sich ANDREW JACKSON JIHAD auf ihrem fünften Album. Am Rezept ihrer Arrangements haben die Anti-Folker nicht viel geändert.

Sie sind noch immer die „fröhlich-traurige akustische Rock’n’Roll-Band“, als die Sean Bonnette seine Gruppe in Ox #95 beschrieben hat. Die mittlerweile nicht mehr ganz überschaubare Anzahl an Mitmusikern ermöglicht jedoch ausgedehntere Ausflüge in psychedelische Gefilde, ohne dass die halbakustischen Folk-Roots zu sehr aus dem Fokus geraten.

Thematisch dominieren weiterhin Auseinandersetzungen mit sozialen Schwierigkeiten, Armut und Politik. Angenehmerweise verzichten ANDREW JACKSON JIHAD auf plattes Predigertum und gleiten auf der anderen Seite auch nie in billige Pseudo-Tiefgründigkeiten ab.

Wortwitz und ein gewisser Hang zum Absurden regieren auf „Christmas Island“ und sichern der Band weiterhin ihr Alleinstellungsmerkmal unter all den Vollbart-Holzfällerhemd-Klonen. Trotz aller Betroffenheit und Traurigkeit gelingt der Band die Gratwanderung, nie ins Kitschige abzugleiten und einfache Wahrheiten auch mal klar zu artikulieren: „Hating you won’t make me suck any less.“ Nach wie vor eine Ausnahmeband!