BLACK MOTH

Condemned To Hope

Eigentlich ließen sich BLACK MOTH aus Leeds mit ihrem doomigen Rock/Metal und einer Sängerin, die keck im Zaubererspitzhut posiert, leicht in eine Schublade stecken. Es ist vorteilhaft für das Quintett aus Leeds, massig Zugangspunkte für die unterschiedlichsten Fanlager zu bieten und so zu vermeiden, nur von einem wahrgenommen zu werden.

Da wäre zunächst das düstere Roger Dean-Artwork (unter anderem YES, URIAH HEEP), das gleich und zu Recht die Verbindung zu den Siebzigern herstellt, dann der Name Jim Sclavunos, der als Produzent sicher dem einen oder anderen aufgrund seiner Arbeit mit Nick Cave oder THE CRAMPS wissend und– angesichts des exzellenten Sounds – anerkennend nicken lässt.

Schließlich gibt es noch die Beteiligung von BLACK MOTH-Sängerin Harriet Bevan an den „Jeffrey Lee Pierce Sessions“ zur Interpretation und Vollendung unfertiger Songs der THE GUN CLUB-Legende, wodurch man möglicherweise und richtig vermutet, dass sie keine – weil augenzwinkernde – Genre-Standardtexte schreibt.

Und am Ende steht natürlich die Musik selbst. Elfmal pendelt man zwischen Hard, Heavy, Doom und sogar Neunziger-Alternative-Rock, beschwört eine Menge Groove, haut drückende Soli raus und bringt die prägnante Stimme zum Einsatz.

Damit wird „Condemned To Hope“ der Verbindung zu den großen Namen gerecht und könnte lediglich noch ein paar Hits mehr vertragen.