DWARVES

The Dwarves Invented Rock & Roll

Nur drei Jahre sind seit dem letzten Album vergangen? Verblüffend, ließ Blag Dahlia seine Jünger doch seit „The Dwarves Must Die“ (2004) bis zum Nachfolger „The Dwarves Are Born Again“ sieben Jahre warten.

In ihrer typisch großmäuligen Art behauptet die Mitte der Achtziger in Chicago gegründete Band mittels Plattentitel, den Rock’n’Roll erfunden zu haben, was etwas von einem der notorischen Chuck Norris-Witze hat.

Wer darüber nicht schmunzeln muss, hat die immer schon gerne provozierende Band nicht verstanden. Blag ist ein begnadeter Provokateur, auf der Bühne sowieso, wo es früher auch mal gewalttätig wurde, aber gerade auch in verbaler Hinsicht.

Seine Texte sind höchst ironisch, stecken voller Anspielungen, und die Musik der einst als Garage-Rock-Formation gegründeten Band ist es auch. Von jenem Sound wendeten sich die DWARVES aber schon Ende der Achtziger ab, und seit geraumer Zeit haben sie ihren Bubblegum-Pop-Punk mit einem kaleidoskopbunten Strauß von Einflüssen verziert – nicht immer stilsicher, aber höchst unterhaltsam.

Hier reicht die Palette sogar bis hin zu Thrash (bei „Bleed alright“ könnte man glauben, Mille Petrozza sei Gastsänger gewesen), wird wild von DICKIES-likem Pop-Punk zu scharfem Rock gewechselt („Dead on the floor“), und wenn man über die DWARVES circa dreißig Jahre nach ihrer Gründung eines sagen kann, dann dass sie weiterhin unberechenbar und sogar ein bisschen gefährlich sind.

Und unterhaltsam.