HISS GOLDEN MESSENGER

Lateness Of Dancers

Die bisherigen Platten von M.C. Taylor (der maßgeblich hinter HISS GOLDEN MESSENGER steckt) gehörten eher in die Ecke trübsinniger LoFi-Folk-Barden, die es im Americana-Bereich leider wie Sand am Meer gibt.

Sein Debüt für Merge gestaltet sich aber um einiges lebendiger und ist vor allem gescheit produziert – ohne natürlich der Musik ihre erdige Authentizität zu rauben. Im Kern ist „Lateness Of Dancers“ zwar immer noch wenig revolutionärer Folkrock klassischer Prägung im Midtempo-Bereich, aber dafür sind die zehn Songs schön instrumentiert, wenn auch meist eher spartanisch, wobei es beim bluesrockigen „I’m a raven“ auch mal ordentlich ruppig zur Sache geht.

Melancholisch mag Taylors Songwriting zwar sein, aber dafür nicht lethargisch, und das hebt „Lateness Of Dancers“ angenehm von anderen Platten in diesem Bereich ab, denen HISS GOLDEN MESSENGER auch vom grundsätzlichen Feeling her einiges voraus haben.

Taylors quäkiger, an Bob Dylan erinnernder Gesang ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber insgesamt ist der Mann in Sachen Roots-Rock auf dem richtigen Weg, auch wenn man ihn nach wie vor nicht als Alleinunterhalter für die nächste Party einladen würde.