MARC ALMOND

Ten Plagues

Marc Almond gehört zweifelsohne zu den ausdrucksstärksten und charakteristischsten Sängern, die die New Wave- und Post-Punk-Ära hervorgebracht hat. Eigentlich dachte man schon zu SOFT CELL-Zeiten, dass der Mann auf einer Theater- oder Opernbühne besser aufgehoben wäre als bei „Top of the Pops“.

Anknüpfungspunkte in Sachen Hochkultur gab es bei ihm schon länger, zuletzt als er 2011 zusammen mit Michael Cashmore von CURRENT 93 auf „Feasting With Panthers“ Gedichte von Eric Stenbock, Jean Genet, Jean Cocteau, Paul Verlaine und Rimbaud vertonte oder 2009 auf „Orpheus in Exile“ die Stücke des bekannten russischen Tenors Vadim Kozin interpretierte.

2011 stand Almond auch als Hauptdarsteller eines Musiktheaterstücks in Edinburgh auf der Bühne, bei dem er einen Songzyklus namens „Ten Plagues“ zum Besten gab, basierend auf Daniel Defoes „Journal of the Plague Year“ aus dem 18.

Jahrhundert, der darin in fiktionaler Form die Erlebnisse eines Mannes im von der Pest heimgesuchten London des 17. Jahrhunderts schildert. 2013 gab es im Wilton’s Music Hall Theatre in London eine weitere Aufführung von „Ten Plagues“ mit Almond, begleitet vom irischen Komponisten Conor Mitchell am Klavier, die für diese Veröffentlichung auf CD und DVD festgehalten wurde.

Auf CD funktioniert das Ganze leider gar nicht und nervt innerhalb kürzester Zeit, bekommt man allerdings die passenden Bilder dazu geliefert, besitzt „Ten Plagues“ dank Almonds Performance plötzlich einen erstaunlichen Reiz.

Ja, dafür würde man sich auch mal glatt ins Theater wagen.