NEW CHRISTS

Incantations

Gegründet wurden sie bereits 1980 in Sydney, das erste NEW CHRISTS-Album „Divine Rites“ erschien aber erst 1988, und seitdem hat die Band nie oberste Priorität im Leben der Beteiligten gehabt. In den ersten Jahren wurden ein paar Singles veröffentlicht, ein paar Konzerte gespielt, mal existierte die Band, mal nicht, und im Grunde ist sie dann am Leben, wenn Rob Younger (RADIO BIRDMAN) das beschließt und aus seinem großen Freundeskreis ein paar Jungs mit teils ähnlich langer Diskografie fragt, ob sie nicht mit ihm aufnehmen und/oder touren wollen.

Erstaunlich ist dabei, dass Younger als Sänger dennoch die kreative Oberhand behielt: die „Christs“ klingen immer (noch/wieder) etwas nach RADIO BIRDMAN, minus ein paar von deren Trademarks, und haben spätestens seit ihrem zweiten Album „Distemper“ (1989) eine weltweite Fangemeinde – eigentlich ausschließlich unter Menschen mit einer ausgeprägten Schwäche für australische Rockmusik, also solchen, die auch Alben von CELIBATE RIFLES, HOODOO GURUS, LIME SPIDERS und so weiter im Schrank stehen haben.

„Incantations“, das erste neue Album der Band seit „Gloria“ von 2009, erscheint erfreulicherweise (auch) auf Vinyl inklusive Download-Code, was bei australischen Labels keine Selbstverständlichkeit ist, musste man sich als Fan hier doch oft mit CD-only-Releases zufrieden geben.

Neben Younger sind Jim Dickson, David Kettley und Brent Williams dabei, bis auf Drummer Stu Wilson die bisherige Besetzung. Letzterer wird ersetzt durch Paul Larsen Loughhead von den CELIBATE RIFLES.

„Incantations“ kommt ohne Überraschungen aus, es ist die Neuinterpretation des Bekannten auf hohem Niveau.