SIGOURNEY WEAVERS

Blockbuster

Der Begriff „Powerpop“ wird mindestens genauso oft missbraucht wie „Pop-Punk“, und in der Regel ist Unwissenheit die Ursache. Powerpop in seiner ursprünglichen Form, wie er besonders in den Siebzigern gespielt und geprägt wurde, ist heute eine Seltenheit geworden, vor einigen Jahren hatten ihn beispielsweise die BOSS MARTIANS (bevor diese dem Hardrock-Dämon zum Opfer fielen) zu neuer Blüte gebracht.

„Blockbuster“ mit seinem programmatischen, angesichts der Hörgewohnheiten der Massen und sicher/leider nur überschaubaren Verkaufszahlen etwas anmaßenden Titel, ist für mich das überzeugendste Powerpop-Album seit langem.

Die Schweden beweisen auf ihrem Debüt, dass sie die Vorbilder wie CHEAP TRICK verstanden haben („Surrender“ habe ich hier ständig im Ohr), dass sie die BEACH BOYS verehren, aber auch modernen Pop-Punk kennen und gleichzeitig kapieren, worauf SNUFF immer hinauswollten.

Punk im klassischen Sinne sind sie nicht, aber von Pop unterscheidet sie die Intensität ihrer Musik. Mit dem Opener „I’m on a mission“ haben sie mindestens einen potenziellen Hit am Start, aber auch unter den elf anderen Songs sind ein paar, die schon beim zweiten Durchhören wie alte Bekannte wirken.

Fünf Mann stark gehen die Fans der US-Schauspielerin („Alien“) zur Sache, Orgel inklusive, und gäbe es THE WYNONA RIDERS noch, es wäre ein wundervolles Tour-Package ...