TYRED EYES

 Elevator

Nach der Debüt-7“ 2011 auf Ken Rock landete die Band um die Brüder Martin und Erik Toresson mit ihrem ersten Album „The Piercing Stare, The Thousand Lies“ 2012 auf Alley Cat, wechselte dann 2013 mit der „Ghost“-EP zu Gaphals und hat dort nun auch den zweiten Longplayer veröffentlicht.

Labelseitig wird „Elevator“ als „großer Bruder“ der letztjährigen EP bezeichnet. Die durfte als kleiner pubertärer Bruder schnell und hektisch rumlärmen, „Elevator“ hingegen soll so erwachsen und cool wirken, wie man sich eben mit 17 oder 18 fühlt.

Johanna Hellqvist säuselt ihre Texte bisweilen so lasziv, dass man meint, sie wolle Sharin Foo bei den RAVEONETTES beerben, gerne auch mal im Duett mit Martin. Die gerade mal neun Songs (okay, es sind zehn, aber der letzte, ein beinahe kitschiger Lovesong, ist einfach so dabei) sind knarzig-melodiöse Nummern und trotz relaxten Tempos kein lahmer Zock, sondern intensive Schleicher.

„Love & loss“ mit seinem countryesken Gitarrenspiel und Drumming ist beinahe schon Americana, und ich bin sehr positiv überrascht, wie vielfältig sich die Band auf „Elevator“ präsentiert.

Über eine pubertierende Folge-EP wäre ich aber auch nicht unglücklich.