YELLO

Stella

Nach „Solid Pleasure“ (1980), „Claro Que Si“ (1981) und „You Gotta Say Yes To Another Excess“ (1984) war „Stella“, im Januar 1985 veröffentlicht, das erste YELLO-Album nach dem Ausstieg von Carlos Perón.

Boris Blank war nun alleinverantwortlich für Musik und Produktion zuständig, Dieter Meier beschränkte sich damals wie heute auf das Beisteuern seiner Stimme. „Stella“ wurde zum bis dato erfolgreichsten Album der Schweizer, zumindest in der Schweiz und Deutschland – in den USA und Großbritannien kam die Anerkennung erst sehr viel später.

Rückblickend ist es wirklich erstaunlich, dass sich so ein experimentelles, sperriges Album 34 Wochen in den deutschen Charts halten konnte – allein am eingängigen Hit „Vicious games“ kann es nicht gelegen haben, aber an einer sperrigen, soundtrackartigen Nummer wie „Stalakdrama“ oder „Koladi-ola“ auch nicht.

Also das eigentümliche „Oh yeah“? Damals waren auch ART OF NOISE in den Charts, Paul Hardcastle mit „19“ – in diesem Kontext gesehen waren YELLO gar nicht so außergewöhnlich. Und möglicherweise waren Musikkäufer damals einfach offener – eine These, die es zu beweisen gälte.

YELLO gelten, das wurde vielfach geschrieben, als eher zufällige Wegbereiter von Techno, und hört man ein Stück wie „Domingo“, ist es wirklich erstaunlich, wie wenig gealtert die Nummer wirkt – auch ohne Remix ließe sich so was auch heute noch jederzeit in ein DJ-Set einbauen.

Dazu trägt die erstklassige Klangqualität dieser Vinyl-Neuauflage bei, die im Vergleich zur originalen LP um zwei Stücke erweitert wurde.